Projekt ZUM HOLOCAUST-GEDENKTAG

Das Bauwagenfoto zum Graffiti- und Videoprojekt über Ruth Steinfeld (Holocaust-Überlebende aus Sinsheim) wurde von der Rhein-Neckar-Zeitung zum Bild des Tages gekürt.

Die Jugendarbeit Mobil (JuMo) Sinsheim veranstaltet zum Holocaust-Gedenktag ein Graffiti- und Videoprojekt am Beispiel von Ruth Steinfeld, einer Holocaust-Überlebende aus Sinsheim

Vor 78 Jahren, am 27. Januar 1945, wurden die Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz befreit. Der 27. Januar gilt heute als Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus. Zeitgleich dient er dazu, um die Erinnerung an die Verbrechen des Nazi-Regimes wachzuhalten. Aber wie genau machen wir das? Wie gedenken wir der Opfer, ohne dass es zu einem einstudierten Ritual wird – vor allem, wenn kaum noch Holocaust-Überlebende unter uns sind?

Gemeinsam mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus Sinsheim, die den Bauwagen-Treff am Skatepark, einem Angebot von JuMo Sinsheim, besuchen, wurde dieser Frage nachgegangen. Um der „Erinnerungsroutine“ zu entgehen und junge Menschen anzusprechen, sind neue Ansätze, um die Jugendliche einzubinden und selbst aktiv werden zu lassen, wichtig. „Da die Mehrzahl der jungen Menschen keine Großeltern mehr haben, die die NS-Zeit selbst erlebt haben, fehlt zunächst der persönliche Bezug. Daher gilt es, authentische Orte und reale Personen aus der Lebenswelt der Jugendlichen aufzuzeigen, so dass die jungen Menschen das Allgemeine im Kleinen finden können – es geht um Geschichte in ihrem direkten Umfeld“, so Laura Olbert, Sozialarbeiterin von JuMo Sinsheim.

Das Projekt „RUTH STEINFELD – GRAFFITI- UND VIDEOPROJEKT ZUM HOLOCAUST-GEDENKTAG“ stellt einen entsprechenden Versuch dar: Ausgehend vom lokalen Bezug am Beispiel von Ruth Steinfeld (geb. Krell), die 1933 in Sinsheim geboren wurde und Holocaust-Überlebende ist, wurde den jungen Menschen am Bauwagen anlässlich des Gedenktages die Möglichkeit gegeben, eigene Inhalte, Formen und Formate des Erinnerns zu entwickeln­ und zu realisieren sowie eigene Impulse für die Erinnerungskultur zu setzen. Die Auseinandersetzung mit dem „jüdischen Leben in Sinsheim“ am Beispiel der Holocaust-Überlebenden Ruth Steinfeld schaffte einen emotionalen Zugang zum Thema.

Entstanden ist ein multimediales Projekt – ein Mix aus Graffiti, Audio und Video – das das Schicksal von Ruth Steinfelds aufzeigt. Ein kreatives Zeichen gegen das Vergessen.

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JuMo steht für „Jugendarbeit Mobil“ – ein städtisches Angebot für Jugendliche und junge Erwachsene im Sinsheimer Wiesental, das seit 2017 in Trägerschaft der Diakonischen Jugendhilfe Region Heilbronn umgesetzt wird.

Weitere Infos zu JuMo Sinsheim gibt es online unter: 

YouTube / Instagram / Facebook

 

Ansprechperson

Laura Olbert
Projektleitung JuMo Sinsheim
Wilhelmstr. 14-18
74889 Sinsheim
jumo(at)sinsheim.de

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